Verbandsgemeinde Monsheim muss in Schulstandorte investieren


VG MONSHEIM – In der kommenden Legislaturperiode wird die Verbandsgemeinde Monsheim ihre drei Schulstandorte ausbauen und erweitern müssen, um den steigenden Schülerzahlen und geänderten gesetzlichen Anforderungen Rechnung tragen zu können. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, die Bürgermeister Ralph Bothe in den vergangenen Wochen mit den Schulleitungen führte und im Schulträgerausschuss vorstellte. Auch die von Verwaltungsmitarbeiterin Andrea Häger für die VG erstellte Schulentwicklungsplanung weist für die kommenden Jahre einen erhöhten Raumbedarf in den beiden Grundschulen in Monsheim und Offstein, sowie der Realschule plus am Standort Flörsheim-Dalsheim aus.

Besonders dringlich ist der Handlungsbedarf in Flörsheim-Dalsheim. Nach Auskunft von Schulleiter Mischa Lott hat der gute Ruf der Realschule plus mit den Standorten in Flomborn (5. und 6. Klasenstufe) und Flörsheim-Dalsheim (Klassenstufen 7 – 10) dazu geführt, dass die Gesamtschülerzahl in den vergangenen zehn Jahren von 250 auf 385 gestiegen ist. Am Standort Flörsheim-Dalsheim werden 265 Schülerinnen und Schüler in 11 Klassen unterrichtet, wofür – neben den Fachräumen – lediglich zehn Klassenräume zur Verfügung stehen. Defizite gibt es auch im Bereich der EDV-Fachräume, deren Nutzung im Lehrplan einen Schwerpunkt der Schule darstellt.

Die ursprünglich mit nur acht Klassenräumen errichtete Schule war in den 1980er Jahren umgebaut worden. Wegen der damals rückläufigen Schülerzahlen hatte man im Klassentrakt Wände versetzt und dadurch die Zahl der Klassenräume auf zehn erhöht, welche teilweise jedoch nur eine geringe Raumgröße aufweisen und somit für die nun wieder größeren Klassen nicht mehr ausreichen.

Um hier schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen, haben die Bautechniker der VG-Verwaltung vorgeschlagen, den südwestlichen Gebäudetrakt, welcher derzeit die Werk- und Musikräume beherbergt, aufzustocken und dadurch vier zusätzliche Klassenräume zu schaffen. Im Nachgang könnten die Räume im Bestandsgebäude wieder vergrößert, oder zu EDV-Fachräumen umgenutzt werden. Im Zuge dieser Baumaßnahme könnte durch einen Außenaufzug der gesamte Klassentrakt inklusive des Altbestandes barrierefrei erschlossen und auch eine behindertengerechte WC-Anlage integriert werden.

Um die Kosten des Vorhabens zu ermitteln und anschließend Förderanträge beim Land stellen zu können, soll noch vor den Sommerferien ein Verfahren zur Auswahl eines geeigneten Architekturbüros auf den Weg gebracht werden.

In der Grundschule Monsheim werden ebenfalls zusätzliche Räume benötigt. Wegen stark rückläufiger Schülerzahlen hatte man beim Neubau der Monsheimer KiTa entschieden, zwei damals nicht mehr benötigte Klassenräume an die Ortsgemeinde zu verpachten und in die KiTa zu integrieren. Diese sollen nun schnellstmöglich wieder an die Schule zurückgegeben werden. Dafür ist jedoch zunächst der geplante Neubau einer gemeinsamen zusätzlichen Kindertagesstätte für Monsheim und Flörsheim-Dalsheim zu realisieren. Bis dahin wird als Übergangslösung auf der durch den Abriss der ehemaligen Schulsporthalle entstandenen Freifläche ein mobiler Klassenraum errichtet, welcher für zwei bis drei Jahre die Raumnot beheben soll.

Schließlich führt die ab 2026 vorgesehene Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes (GaföG) des Bundes dazu, dass an der Grundschule Offstein ein Mensa-Gebäude für die Ganztagsbetreuung bzw. die betreuende Grundschule errichtet werden soll. Bisher nutzen die Schülerinnen und Schüler zum Mittagessen und für die Nachmittagsbetreuung den Nebenraum der Engelsberghalle. „Dies war bisher eine gute Lösung, ist aber bei Umsetzung der gesetzlichen Betreuungsansprüche und bei steigender Kinderzahl nicht mehr ausreichend,“ verdeutlicht Bürgermeister Ralph Bothe. „Wir werden daher die Fördermittel aus dem GaföG-Programm überwiegend in Offstein investieren und die Planungen noch in diesem Jahr auf den Weg bringen.

Bild: Das Nebengebäude der Realschule plus in Flörsheim-Dalsheim könnte aufgestockt werden, um vier neue Klassenräume zu schaffen.