VG MONSHEIM – Seit vielen Jahren werden die Feuerwehren im für die Verbandsgemeinde Monsheim zuständigen Leitstellenbereich Mainz über digitale Meldeempfänger (DME) alarmiert. Jede/r Feuerwehrangehörige ist mit einem eigenen DME ausgestattet. Eine individuelle Programmierung nach Zugehörigkeit zur Hilfsorganisation und Ausbildungsstand des Einzelnen ermöglicht so gezielt die stille Alarmierung verschiedenster vordefinierter Personengruppen.
Technisch wird dies in Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Firma Swissphone über ein eigens hierfür errichtetes Funknetz umgesetzt. Da nach und nach in ganz Rheinland-Pfalz flächendeckend die digitale Alarmierung eingeführt werden soll, wird dieses bereits bestehende Funknetz weiter ausgebaut.
In diesem Zuge sollte an allen Standorten der Feuerwehreinsatzzentralen (FEZ) der Verbandsgemeinden ein Digitalen Alarmumsetzer (DAU) errichtet werden.
Dies dient zum einen der Vergrößerung der Netzdichte, aber auch zum anderen als Rückfallebene.
Bedient wird das Alarmierungsnetz primär durch die Feuerwehrleitstellen. Sollte aber entweder die Leitstelle oder die Verbindung von dieser zum DAU ausfallen, war bisher keine Alarmierung der Einsatzkräfte mehr möglich.
Der neu errichtete DAU auf dem Schlauchturm des Feuerwehrgerätehauses in Monsheim kann jetzt in solch einem Fall über einen sich in der FEZ befindlichen digitalen Alarmgeber (Touch-DAG) lokal angesteuert werden und ermöglicht so weiterhin die Alarmierung der DME im Umkreis.
Auch im Falle eines großflächigen Stromausfalles kann das System durch die vorhandene Notstromeinspeisung im Feuerwehrhaus weiter autark betrieben werden um Informationen an die Einsatzkräfte zu übermitteln.
Zur Errichtung des DAUs mussten einige infrastrukturellen baulichen Vorleistungen durch die Verbandsgemeinde beauftragt werden. Größter Punkt hierbei war die Errichtung eines weiteren Antennenmastes am Schlauchturm zur Aufnahme der Antenne, die aus verschiedenen Gründen nicht zusätzlich am vorhandenen Mast befestigt werden durfte. Dies hatte eine notwendige Erweiterung und Abnahme des Blitzschutzes zur Folge. Weiterhin mussten kleinere elektrotechnische Vorarbeiten durchgeführt werden.
Bereits Anfang Dezember 2023 wurde mit der Planung für die Installation des DAU begonnen, was eine kreis- und landesweite Koordination erforderte.
Es wurden drei Firmen um Abgabe eines Angebotes gebeten. Von der Terminfindung bis zur letztlicher Auftragsvergabe im Juni 2024 erfolgte ein ständiger Austausch mit dem auf Landesebene zuständigen TÜV Rheinland, bis der Auftrag schließlich an die Firma Kalina Funktechnik aus Niederwörresbach zum Angebotspreis von rund 10.000 € brutto vergeben werden konnte.
Von der Firma Kalina wurden am 25.02.2025 endlich die Vorbereitungen für die Installation getroffen, nachdem alle Vorarbeiten erledigt worden waren. Ein früherer Ausführungstermin war aufgrund fehlender Kapazitäten seitens des Unternehmens nicht möglich.
Am Montagetermin wurde durch Kalina ein neuer Antennenmast geliefert und montiert. Die DAU-Antenne wurde am neuen Mast installiert und blitzschutztechnisch an der im Turm vorhandenen PA-Schiene angeschlossen. Die Zuleitungen von der neuen Antenne wurden im Turm an die DAU-Position verlegt. Von Firma WeTraSys wurde danach der DAU (Schaltkasten) installiert und die Zuleitungen von der Antenne angeschlossen. Die Firma Swissphone hat abschließend aus IT-technischer Sicht den DAU in Betrieb genommen. Hierzu musste lediglich das bereits im Turm liegende Netzwerkkabel angeschlossen und das Touch-DAG verbunden werden. Die Arbeiten der Firmen WeTraSys und Swissphone wurden vom Land Rheinland-Pfalz beauftragt und finanziert.
VG-Bürgermeister Ralph Bothe dankte nach der Inbetriebnahme der neuen Technik insbesondere dem Feuerwehrkameraden und Leiter der Funkeinsatzzentrale Alexander Bayerer sowie der Verwaltungsmitarbeiterin Eva Blattner, welche die Arbeiten vorbereitet, koordiniert und überwacht haben. „Mit dem neuen Digital-DAU verbessern wir unsere netzunabhängigen Kommunikationsmöglichkeiten in einem Krisenfall ganz wesentlich und leisten einen weiteren Beitrag zum Zivilschutz in unserer Verbandsgemeinde,“ betonte Bothe. „Derartige vorbeugende Maßnahmen sollen keinesfalls Ängste schüren, sondern sind auch unabhängig von der aktuellen weltpolitischen Lage für den Schutz der Bevölkerung und die Koordinierung der Einsatzkräfte wichtig und sinnvoll.“
Bild: Der neue Digitale Alarmumsetzer (DAU) am Feuerwehrhaus Monsheim ermöglicht über eine zusätzliche Funkantenne insbesondere die netzunabhängige gezielte Alarmierung von Einsatzkräften innerhalb der VG und des Landkreises Alzey-Worms.