VG MONSHEIM / WORMS – Nach dem Bundestierschutzgesetz und weiteren Bestimmungen des Landes Rheinland-Pfalz obliegt der Verbandsgemeinde Monsheim als Ordnungs- und Fundbehörde die Zuständigkeit für die Verwahrung und Pflege von Fundtieren und herrenlosen Tieren, welche in den Gemarkungen der sieben Ortsgemeinden aufgegriffen werden. Außerdem ist sie für die zeitweise oder dauerhafte Unterbringung beschlagnahmter Tiere zuständig.
Um diese Aufgabe erfüllen zu können nutz die VG Monsheim – wie viele andere Umlandgemeinden auch - seit Jahrzehnten die Leistungen des Wormser Tierheims, welches vom Tierschutzverein „Worms Stadt und Land e.V.“ im Wormser Wäldchen betrieben wird. Zuletzt wurde im Jahr 2016 eine aktualisierte Vereinbarung abgeschlossen, wonach die VG einen jährlichen Betrag von 0,50 Euro je Einwohner, insgesamt also ca. 5.500 Euro / Jahr an den Tierschutzverein zahlt.
Allerdings steigen auch im Tierheim permanent die Kosten für Betreuung, Futter und tierärztliche Behandlungen, und auch die Bausubstanz ist teilweise sanierungsbedürftig. Gleichzeitig geht die Zahl ehrenamtlicher Helfer wie auch das Spendenaufkommen weiter zurück. Daher hatte die Vereinsvorsitzende Christiane Gumpert im Frühjahr Vertreter aller Umlandgemeinden zu einem Gespräch ins Tierheim eingeladen. Ziel des Tierschutzvereins war es dabei, eine tragfähige finanzielle Grundlage für die weitere Arbeit zu schaffen. „Wir müssen uns auf finanziell solide Beine stellen, um auch in Zukunft das Tierheim weiter führen zu können und alle Tiere, die nicht mehr gewollt werden, aufnehmen zu können“, erläuterte Christiane Gumpert.
Dem Vorschlag, dass alle Umlandgemeinden zukünftig einen jährlichen Beitrag von 1,00 Euro je Einwohner zahlen sollen, um die Zukunft des Wormser Tierheims langfristig abzusichern, stimmte der Verbandsgemeinderat Monsheim in seiner Sitzung am 11. Mai 2022 einstimmig zu. Somit wird die VG Monsheim zukünftig einen Betrag von rund 11.000 Euro im Jahr an den Tierschutzverein überweisen.
Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten VG-Bürgermeister Ralph Bothe und Christiane Gumpert in der vergangenen Woche. Ralph Bothe betonte, dass es sich nicht nur um eine gesetzliche Aufgabe handele, die ohne das Tierheim Worms überhaupt nicht adäquat zu erledigen sei, sondern dass es darüber hinaus auch eine moralische Verpflichtung gebe, sich in angemessener Weise für den Tierschutz zu engagieren. „Das Tierheim übernimmt für uns seit Jahrzehnten völlig selbstverständlich wichtige Aufgaben. Vieles wird dabei ehrenamtlich geleistet“, so Bothe, „da ist es für uns selbstverständlich, dass wir unseren Beitrag erbringen, wenn das Tierheim Unterstützung benötigt.“
Im Wormser Tierheim können das ganze Jahr über rund um die Uhr Tiere untergebracht werden. Das Tierheim nimmt im Jahr rund 800 Tiere aus den umliegenden Städten und Gemeinden auf, die teilweise recht kurzfristig an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben oder an neue Besitzer vermittelt werden können, teilweise aber auch über Monate und Jahre betreut und gepflegt werden müssen.
Christiane Gumpert bestätigt, dass die VG Monsheim als erste Gebietskörperschaft den neuen Vertrag unterzeichnet hat und hofft, dass alle anderen in den nächsten Wochen nachziehen werden.
Weitere Informationen erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger unter www.tierheimworms.de Das Tierheim ist auch für private Spenden sehr dankbar. Die Bankverbindung lautet: Volksbank Alzey-Worms IBAN DE46 5509 1200 0000 0999 96. Auf der Homepage des Tierheims gibt es auch einen Button für direkte Spenden über PayPal.
Bild: Die Vorsitzende des Tierschutzvereins „Worms Stadt und Land e.V.“, Christiane Gumpert und VG-Bürgermeister Ralph Bothe unterzeichnen im Wormser Tierheim den neuen Kooperationsvertrag.